"Die Vielfalt und Individualität persönlicher LebensGeschichten bewahren, bedenken, bewegen & beginnen - das ist Biografiearbeit. Den eigenen "roten Faden" des Lebens wahrnehmen - den DreiKlang der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft in EinKlang bringen. LEBEN, SEiN & WERDEN - in jedem Moment."

                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Sylvie Dellemann März 2021


Oma Lotti

Oma Lotti 

"Wat mutt, dat mutt"

  



"Ich erinnere mich, ... " 

Ich erinnere mich an "Nimm2" Bonbons, die immer am Wohnzimmertisch standen.
Ich erinnere mich an eine kleine Suppenkelle.
Ich erinnere mich an den Urlaub in Oma Lottis Heimat Schlesien.
Ich erinnere mich an den Kinderteller, von dem ich immer gegessen habe. 
Ich erinnere mich an Pfefferminzbonbons in einer runden, rot-weißen Packung.
Ich erinnere mich an gemeinsame "Frauentausch"-Fernsehabende.
Ich erinnere mich an Chipsletten.
Ich erinnere mich an den Eckschrank mit Geheimversteck.
Ich erinnere mich an den "Kerzentöter".
Ich erinnere mich an Stricksocken auf der Heizung.
Ich erinnere mich an Käsegebäck, Streuselkuchen und Tomatenchutney.
Ich erinnere mich an Skipbo, Elfer raus und Mensch ärger dich nicht.
Ich erinnere mich an "süßen" Salat.
Ich erinnere mich an ihr Schlafsofa und den runden Esstisch.
Ich erinnere mich an Spaghetti, die 1995 abgelaufen waren.
Ich erinnere mich an Kümmerling.
Ich erinnere mich an "Asche Basis" Creme.
Ich erinnere mich an eine Fahrt mit dem Stadtbus in die Innenstadt.
Ich erinnere mich an einen Besuch mit ihr zu Mc Donald´s - sie fragte nach Besteck. 
Ich erinnere mich an sehr viele schöne Tage meiner Kindheit & Jugend in ihrem Schrebergarten. 
Ich erinnere mich an einen gemeinsamen Besuch ihrer früheren Wohnung, kurz bevor diese abgerissen wurde.
Ich erinnere mich an eine authentische Frau, die willensstark und dominant war.
Ich erinnere mich an eine Frau, die mit der Zeit ging und jeden Quatsch mitgemacht hat. 
Ich erinnere mich an Oma Lottis Lachen aus tiefstem Herzen und wie sie mich damit ansteckte. 



Meine Oma,...
"Meine Oma ist ein toller Mensch, mit einem sehr guten Wertegerüst - taff, lieb & gütig." 
S., 32 Jahre 


"Meine Oma hat es sich nicht nehmen lassen, mit all ihren Enkelinnen und Enkeln mindestens einmal in der Hütte ihres Schrebergartens zu übernachten."
Sylvie, 33 Jahre 
"Super gemütliches Beisammensein im Schrebergarten, Schickanöschen nächtelang, sehr herrlich!!!Gespräche,abends bis zum nächsten Morgen, Kümmerling, Ramazzotti und Zigaretten. Käsegebäck, Sulad, Kartoffeln, mega viel Sosse.Die unkonservativste Oma die ich kenne, falls es das Wort überhaupt gibt."
Nani

Meine Oma war die netteste Oma der Welt. Sie hat mich aufgezogen, weil meine Mama arbeiten war und ich durfte fast alles bei ihr. Einschließlich Schnapspralinen essen. Sie erzählte mir Märchen, wenn sie mittags auf dem Sofa lag, ging mit mir Schlüsselblumen pflücken und gab mir immer das Gefühl, dass ich bei ihr willkommen bin. Und sie kochte all meine Lieblingsessen :-).

Ute, 56 Jahre

"Meine Oma war immer gerecht und hat darauf geachtet, das alles gleich verteilt wurde. Außerdem hat sie zu Neujahr immer den leckersten Gänsebraten mit selbstgemachten Klößen gekocht."
Andi, 50 Jahre
"Meine Oma ist nett und hilft mir bei Vielem."
Simon, 13 Jahre 



"Meine Oma, die habe ich lieb. Sie macht immer Milchreis für mich."
H., 4 Jahre 
"Meine Oma macht immer leckere Klößchen für mich und ich habe sie lieb."
H., 4 Jahre 
"Meine Oma war immer für mich da, hat mir zugehört, mit mir gelacht und mich immer verstanden. 
Sie hat die beste Salatsoße gemacht, die ich ihr viele Male weggelöffelt habe und ihr Hörgerät hat immer ganz lustig gehupt, wenn man dran kam :)."
Saphira, 17 

Meine Oma ist einfach ein besonderer Mensch.
Meine Oma achtet auf mich und alle unserer Familie.
Meine Oma kann gut kochen und besteht darauf, dass jeder sich wirklich satt isst. Sie fragt dann auch immer noch ganz oft nach, ob wir wirklich satt sind.
Meine Oma ist eine starke Frau.

J., 20 Jahre

"Meine Oma hat mal für uns Käsnudeln gekocht - das fand ich toll! Wenn ich sie besucht habe, hat sie sich immer gefreut. Als meine Tochter geboren wurde, hat sie mich besucht, ihre Urenkelin auf den Arm genommen und gesagt: "Na mein Puutzchen." Es war ihr eine Freude, ihr Urenkelchen mitzuerleben."
B., 62 Jahre 
"Ihr Name war Else, Else Schreckenberger, geborene Kaiser. Ihr Lebensweg führte sie von Mühlheim am Main nach Hemsbach an der Bergstraße, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. 
Ich war ihr erstes Enkelkind und damit nahm ich eine besondere Stelle in ihrem Herzen ein, was sie mich auch liebevoll spüren ließ. Sie verwöhnte mich auf ihre sparsame Art - zwei erlebte Weltkriege hatten sie gelehrt, achtsam zu sein. Ihr heißer Kakao schmeckte einzigartig und dazu noch ein "Musebrot", machte meine kleine Welt perfekt. Danach ging es ins Wohnzimmer und wir kuschelten uns auf dem Sofa zusammen. Else nahm das bereitliegende Märchenbuch der Brüder Grimm in die Hand und sie begann, mein Lieblingsmärchen Schneewittchen vorzulesen. Obwohl ich es auswendig konnte, begann ich herzerweichend zu weinen, wenn Schneewittchen in den Apfel biss - immer und immer wieder und Oma tröstete mich, herzte und küsste mich, um dann weiter zu lesen bis zum Ende des Märchens, wo alles wieder gut war. 
Ich vermisse Else und wie schade, dass ich ihr nie dafür danken durfte, dass ich diese besondere Stelle in ihrem Herzen inne hatte."
Gudrun, 66 Jahre 

"Meine Oma hatte ich nicht so lange, sie starb, als ich sechs Jahre alt war. Und wir haben kaum Zeit miteinander verbracht. Aber gestrickt hat sie wie eine Weltmeisterin. Eines Tages hatte ich eine Schuhkarton neben meinem Bett stehen mit wunderhübschen Puppensachen. Ein Sommerpulloverchen in hellgelb mit roten Erdbeerknöpfchen dran, ein kurzes Latzhöschen mit einem schönen Knopf in der Mitte, ein Mäntelchen, einen Pullunder in zig Farben... Nie werde ich vergessen, wie ich mich gefreut habe und die Sachen andachtsvoll betrachtet und bewundert habe."

Susanne, 51 Jahre

"Mit meiner Oma habe ich „Dunkelstunde“ am Küchenfenster gemacht, Leute geguckt & Autos gezählt."
Sieglinde  
"Hascheesoss`und Wasserspatze, esse fescht, für mich wunderbare pfälzische Kommunikation!Das Herz einer Oma!"
Nani
"Meine Oma hat immer etwas zu essen da. Sie hört auch nicht auf das Essen anzubieten. Sie weiß, wie schlimm Hungern ist, da sie den Krieg noch mit erlebt hat. 
Meine andere Oma kommt aus dem Osten und nennt mich immer 'Hirschi'."
Max, 18 Jahre 


"Meine Oma und ich sitzen meistens zusammen in der Küche und reden über Gott & die Welt."
Lilly, 13 Jahre

  Meine Oma, ... 
  Was fällt dir als erstes ein, wenn du an deine Oma denkst? 
   Lasse gerne andere daran teilhaben und schreibe mir. 

Ihre Nachricht an uns:

"Ein altes Foto in meiner Hand,
als wir kaum wussten, wer wir sind.

So laufen die Jahre weiter ins Land,
so fängt das Neue nach dem Alten an.
Wir sind auf der Reise, und irgendwann
kommen wir an, kommen wir an.
Wir starten von vorne, geben fast auf.
Wir stolpern und fallen und ziehen uns wieder rauf.
So laufen die Jahre, und irgendwann
kommen wir an, kommen wir an.

Die Zeit vergeht im Rückspiegel so schnell."
                                                                         "Die Reise" von Max Giesinger 
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